19 talentierte deutsche Jungforscherinnen und Jungforscher präsentieren ab kommenden Sonntag in den USA insgesamt elf kreative und spannende Forschungsprojekte bei der 67. Intel International Science and Engineering Fair (Intel ISEF) in Phoenix, Arizona. Dort messen sie sich in 22 naturwissenschaftlich-technischen Wettbewerbskategorien mit rund 1 700 jungen Wissenschaftlern aus mehr als 75 Ländern. Den Nachwuchswissenschaftlern winken Preise und Stipendien im Gesamtwert von rund vier Millionen US-Dollar. Die Sieger werden am Freitagabend (MEZ), 13. Mai 2016, bekannt gegeben.
Die deutschen Teilnehmer konnten sich beim Jugend forscht Finale 2015 für den weltweit größten vorakademischen Wissenschaftswettbewerb qualifizieren. In den USA dabei sind Myrijam Stoetzer (15) und Paul Foltin (16) aus Duisburg. Sie konstruierten einen speziellen Rollstuhl, der ausschließlich durch die Bewegung der Augen gesteuert wird. Felicitas Kaplar (19), Levin Winzinger (17) und Larissa Roth (18) aus Hösbach zeigen in ihrem Chemie-Projekt, dass sich wichtige industrielle Grundchemikalien wie Ethen auch aus Pflanzenölen herstellen lassen. Maximilian Albers (18) aus Montabaur untersuchte in seinem Forschungsprojekt, wie sich überschüssige Wärme aus Solaranlagen mittels sogenannter Phasenwechselmaterialien chemisch speichern lässt. Der 19-jährige Benedikt Pintat aus Greppin bei Bitterfeld stellt der Jury seine Laborversuche zur Elektrolyse vor, bei denen sich unter hoher Spannung an den beiden Elektroden ein energiereiches Plasma bildet.
Robin Heinemann (17) und Patricia Asemann (17) aus Kassel präsentieren in Phoenix ihre aufwendige, selbst programmierte Computersoftware zur Simulation der Bahndaten extrasolarer Planetensysteme. Dennis Zisselberger (18) und Tim Königl (18) aus Lörrach gehen mit ihrem Wunderkerzenrotor an den Start. Die beiden zeigten mit einer Hochgeschwindigkeitskamera, wie die Funken der Wunderkerzen einen Rückstoß erzeugen, der den Rotor antreibt.
Mit Plastikbechern und einer Fahrradfelge baute Tobias Spanke (18) aus Lörrach ein Wasserrad. Per Computer analysierte er, unter welchen Bedingungen das Rad seine Drehbewegungen in einem chaotischen Prozess verändert. Sophie Atzpodien (16) aus Münster entwarf einen raffinierten Versuchsaufbau, um die komplexen Schwingungen eines Spinnennetzes physikalisch zu untersuchen und die Position von Objekten darin genau bestimmen zu können.
Birk Magnussen (15) aus Kassel entwickelte ein kostengünstiges und flexibles Energiemanagementsystem für den privaten Haushalt, das leicht zu bedienen ist und den Stromverbrauch reduziert. Die deutschen Farben vertreten auch Adrian Lenkeit (16) und Jan Matthias Schäfers (17) aus Bad Münstereifel, die sich mit sogenannten Labs-on-a-Chip befassen, Labore im Miniformat für chemische Analysen. Die beiden entwickelten dafür ausgefeilte Steuerelemente, die auf akustischen Oberflächenwellen basieren.
Jakob Dichgans (18), Daniel Riesterer (19) und Lumen Haendler (19) aus Überlingen gewannen die Reise nach Arizona als Preis beim letztjährigen European Union Contest for Young Scientists (EUCYS). Die Jungforscher bauten eine neuartige Anlage, mit der sich klimaschädliches Kohlendioxid in einem laufenden Prozess in Methan umwandeln lässt, das als Energiespeicher dient