Frage: Frau Dr. Christl, der Bundeswettbewerb ist durch. Aus Bayern kamen zwei der zehn Bundessieger – ein großer Erfolg. Hat Sie das auch überrascht?

Monika Christl: Nachdem wir am Landeswettbewerb die Teilnehmer und Projekte kennen gelernt haben, konnten wir auch für die Bundesebene zuversichtlich sein. Aber die Spannung bleibt auch bei mir bis zum Schluss bestehen. Die Teilnehmer müssen sich erneut hervorragend präsentieren und den Gesprächen mit der hochkarätigen Jury stellen. Die Leistungsdichte ist nochmals höher. Hier können alle Teilnehmer stolz auf ihre Ergebnisse sein.

Eine besondere Ehre war ja auch der Sonderpreis des Bundespräsidenten für Lukas Stockner aus Altötting. Wie hat er denn das aufgenommen?

Monika Christl: Lukas Stockner hat sich unglaublich gefreut. Es ist ja ein große Leistung Bundessieger zu werden. Die Ehrung und die Urkunde dann aber vom Bundespräsidenten persönlich zu erhalten ist etwas ganz besonderes. Auch für Lukas Stockner, der bereits im letzten Jahr einen zweiten Platz am Bundeswettbewerb erreicht hat und gerade erst vom weltgrößten Schülerwettbewerb in den USA, der ISEF zurückgekehrt war. Jugend forscht hat ja in diesem Jahr den 50. Geburtstag gefeiert.

Inwieweit hat das denn auch beim Bundeswettbewerb eine Rolle gespielt?

Monika Christl: Der 50. Geburtstag von Jugend forscht wurde natürlich auch am Bundeswettbewerb gebührend gefeiert. Der Besuch des Bundespräsidenten war der Höhepunkt. Er bezeichnete Jugend forscht als eine der besten Bildungsinnovationen, die unser Land hervorgebracht hat. Jugend forscht, das sind fünfzig Jahre Begeisterung für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Es sind aber auch 50 Jahre für das leidenschaftliche Engagement für junge Talente, was im multimedialen Rückblick und in der Begegnung mit ehemaligen Teilnehmern sichtbar wurde.

Wie geht es denn nun mit so einem Bundessieger und seinem Projekt in der Regel weiter?

Monika Christl: Wie es weiter geht, ist sehr verschieden. Einige Teilnehmer haben sich für internationale Wettbewerbe qualifiziert wie z. B. Levin Winzinger, Larissa Roth und Felicitas Kaplar, die Deutschland auf europäischer Ebene vertreten werden. Eine ganze Reihe von Teilnehmern arbeitet an ihrem Projekt weiter und tritt im Folgejahr erneut mit entscheidenden Weiterentwicklungen an, wie es auch Lukas Stockner gezeigt hat. Manche machen ihr Projekt zum Beruf oder gründen Unternehmen. Wieder andere starten in ihrem naturwissenschaftlichen Interesse gestärkt in das Studium. Im Sport sagt man: nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Die Vorbereitungen für den neuen Jugend forscht-Wettbewerb laufen ja schon.

Ab wann können sich die Jugendlichen bewerben und was empfehlen Sie ihnen für eine erfolgreiche Bewerbung?

Monika Christl: Viele Teilnehmer sind bereits auf der Suche nach einem neuen Thema, um im kommenden Jahr wieder oder zum ersten Mal bei den Wettbewerbsveranstaltungen dabei zu sein. Bereits jetzt kann man sich unter www.jugend-forscht.de für die kommende Wettbewerbsrunde unter dem Motto ,,Neues kommt von Neugier'' anmelden und loslegen.