Jugend forscht Bundessieger Ivo Zell hat einen der drei ersten Preise bei der 68. Intel International Science and Engineering Fair (Intel ISEF) in Los Angeles, Kalifornien gewonnen. Der 18-Jährige aus dem hessischen Lorch wurde am vergangenen Freitag bei der Siegerehrung im Los Angeles Convention Center mit dem Gordon E. Moore Award in Höhe von 75.000 US-Dollar ausgezeichnet. Beim weltweit größten naturwissenschaftlichen Schülerwettbewerb vom 14. bis 19. Mai 2017 setzte er sich gegen mehr als 1 700 Jungforscherinnen und Jungforscher aus über 75 Ländern durch. Das 13-köpfige deutsche Team errang insgesamt 16 Preise.
Ivo Zell überzeugte in den USA mit seinem Nurflügel, einem Flugzeug ohne Leitwerke mit einem fließenden Übergang von Rumpf und Tragflächen. Der Jungforscher baute ein solches Flugzeug als Modell, dessen Flugeigenschaften er anhand von Analysen mit selbst entworfenen Messinstrumenten optimierte. Zusätzlich zum Gordon E. Moore Award gewann er den mit 3.000 US-Dollar dotierten ersten Preis im Fachgebiet Engineering Mechanics, den Best of Category Award in Höhe von 5.000 US-Dollar sowie einen Sonderpreis der Society of Experimental Test Pilots in Höhe von 1.500 US-Dollar. Beim Jugend forscht Finale 2016 war sein innovatives Forschungsprojekt bereits mit dem Bundessieg im Fachgebiet Physik ausgezeichnet worden.
Tassilo Schwarz (18) aus Seeon gewann einen ersten Preis im Fach Robotics and Intelligent Machines in Höhe von 3.000 US-Dollar und den Best of Category Award in Höhe von 5.000 US-Dollar.
Er entwickelte ein umfassendes, softwarebasiertes Überwachungssystem, das kleine Flugdrohnen erkennen und ihre Position bestimmen kann, wenn sie in einen Luftraum eindringen.
Für sein Projekt erhielt er zudem einen Sonderpreis des American Institute of Aeronautics & Astronautics in Höhe von 2.000 US-Dollar, einen mit 500 US-Dollar dotierten Sonderpreis der Patent and Trademark Office Society, die Teilnahme am China Adolescent Science and Technology Innovation Contest sowie jeweils eine Honorable Mention des International Council on Systems Engineering und des National Security Agency Research Directorate.
Julia Graupner (19) aus Jena erhielt einen mit 1.000 US-Dollar dotierten 3. Preis im Fachgebiet Material Sciences. In ihrem physikalischen Grundlagenexperiment bedampfte sie nanometerkleine Goldpartikel mit Gallium-Ionen. Die Erkenntnisse der Jungforscherin könnten dabei helfen, künftig maßgeschneiderte Nanostrukturen herzustellen.
Tobias Gerbracht (19) aus Wuppertal freute sich über einen 4. Preis in der Kategorie Engineering Mechanics in Höhe von 500 US-Dollar. Er überzeugte die Jury mit seinem Augmented-Reality-Projektor, mit dem sich dreidimensionale Objekte virtuell im Raum schwebend darstellen lassen.
Florian Vahl (18), Étienne Neumann (18) und Maximilian Schiller (17) aus Pinneberg erhielten für ihr selbst konstruiertes autonomes Fluggerät einen 4. Preis in der Kategorie Embedded Systems in Höhe von 500 US-Dollar sowie eine Honorable Mention der Society of Experimental Test Pilots. Das Flugobjekt kann thermische Aufwinde erkennen, die es für den Gleitflug nutzt, um so Energie zu sparen.
Einen Sonderpreis der Coalition for Plasma Science in Höhe von 2.500 US-Dollar gewannen Hannes Hipp (18) und Sonja Gabriel (18) aus Bad Saulgau. Sie befassten sich mit einem bekannten Schulexperiment - der leuchtenden Gurke.
"Die herausragenden Leistungen der Jugend forscht Preisträger zeigen, dass wir in Deutschland über talentierte und leistungsstarke Forscher und Erfinder verfügen, die schon in jungen Jahren zur Weltspitze gehören", sagt Dr. Sven Baszio, Geschäftsführender Vorstand der Stiftung Jugend forscht e. V. "Das Abschneiden ist eine großartige Bestätigung für die erfolgreiche Talentförderung, die Deutschlands bekanntester Nachwuchswettbewerb seit mehr als fünf Jahrzehnten leistet."