Jugend forscht Alumnus Prof. Dr. Volker Springel wird am kommenden Montag, dem 15. März 2021 im Rahmen einer Online-Veranstaltung mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2021 der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ausgezeichnet. Der 50-Jährige erhält den wichtigsten deutschen Wissenschaftspreis für seine wegweisenden Arbeiten auf dem Gebiet der Numerischen Astrophysik. Die von ihm entwickelten neuen numerischen Methoden haben einen entscheidenden Beitrag zur Erforschung der Entstehung des Kosmos geleistet.

Volker Springel ist seit 2017 Wissenschaftlicher Direktor des Max-Planck-Instituts für Astrophysik in Garching bei München und seit 2018 Honorarprofessor an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Von 2010 bis 2018 lehrte der promovierte Astrophysiker als Professor für Theoretische Astrophysik an der Universität Heidelberg und war Gruppenleiter Theoretische Astrophysik am Heidelberger Institut für Theoretische Studien (HITS). Beim Jugend forscht Bundesfinale 1990 hatte er mit seinen Untersuchungen zum deterministischen Chaos an einem elektromagnetischen Schwingkreis den 2. Preis im Fachgebiet Physik gewonnen.

„Meine Teilnahme an Jugend forscht hat mich geprägt und maßgeblich in der Wahl meines Studienfachs Physik bestätigt“, sagt Professor Volker Springel. „In meinem Wettbewerbsprojekt habe ich mich erstmals mit Computersimulationen beschäftigt. Wenngleich der Untersuchungsgegenstand heute ein anderer ist, verfolge ich in meiner aktuellen Forschung einen ähnlichen methodischen Ansatz. Vermutlich wäre ich ohne die Erfahrung meines Jugend forscht Projekts nicht diesen Weg zu astrophysikalischen Simulationen auf Supercomputern gegangen.“

„Wir freuen uns sehr mit Professor Volker Springel über diese hohe Auszeichnung und gratulieren ihm herzlich zu seinem Erfolg“, sagt Dr. Sven Baszio, Geschäftsführender Vorstand der Stiftung Jugend forscht e. V. „Für uns ist es immer etwas Besonderes, wenn Alumni von Deutschlands bekanntestem Nachwuchswettbewerb auch nach ihrer Teilnahme der naturwissenschaftlichen Forschung treu bleiben und dabei so erfolgreich sind. Unter dem Motto ‚Wir suchen die Forscher von morgen!‘ rief Henri Nannen 1965 erstmals junge Forschungstalente zur Teilnahme an Jugend forscht auf. Dass dieser Plan aufgegangen ist, belegen zahlreiche preisgekrönte Wissenschaftskarrieren wie die von Professor Springel.“

Der Laureat reiht sich ein in die Riege erfolgreicher Jugend forscht Alumni, die in der Vergangenheit bereits den Leibniz-Preis erhielten, unter ihnen auch vier Bundessieger – die Physikerin Prof. Dr. Gisela Anton (Leibniz-Preis 1994), der Mathematiker Prof. Dr. Günter M. Ziegler (2001), der Chemiker Prof. Dr. Peter Wasserscheid (2006) und der Informatiker Prof. Dr. Peter Sanders (2012).

Der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis gilt als der wichtigste Forschungspreis in Deutschland. Jährlich seit 1986 ehrt die Deutsche Forschungsgemeinschaft damit herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für ihre bisherigen Forschungsleistungen. Dotiert ist die Auszeichnung mit einem Preisgeld in Höhe von jeweils 2,5 Millionen Euro, das die Preisträgerinnen und Preisträger bis zu sieben Jahre lang nach ihren eigenen Vorstellungen und ohne bürokratischen Aufwand für ihre Arbeit verwenden können. Neben Volker Springel werden neun weitere Forscherinnen und Forscher mit dem Leibniz-Preis 2021 geehrt.

 

Bildnachweis: Deutsche Forschungsgemeinschaft