Seit 7. Mai 2022 messen sich 14 Preisträgerinnen und Preisträger von Jugend forscht bei der Regeneron International Science and Engineering Fair (Regeneron ISEF) in Atlanta, Georgia mit mehr als 1 800 jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus 80 Ländern. Das deutsche Team präsentiert im Georgia World Congress Center neun kreative und spannende Forschungsprojekte. Den talentierten jungen Forscherinnen und Forschern aus aller Welt, die in 21 naturwissenschaftlich-technischen Wettbewerbskategorien an den Start gehen, winken Preise und Stipendien im Gesamtwert von fast fünf Millionen US-Dollar. Die Siegerinnen und Sieger werden am Freitagabend (MEZ), 13. Mai 2022, in der Grand Awards Ceremony bekannt gegeben. Infolge der Coronapandemie findet die Regeneron ISEF in diesem Jahr als hybride Veranstaltung statt, bei der ein Teil der MINT-Talente online teilnimmt.
Die deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmer qualifizierten sich beim Bundesfinale 2021 für den international größten vorakademischen Wissenschaftswettbewerb. In den USA dabei ist Jan Heinemann (19) aus Andernach mit seinem "Löschigel". Mit diesem stachelartigen Aufsatz erzielen Feuerwehrschläuche eine größere Wirkung, da er das Wasser großflächig zerstäubt. Theresa Weber (18), Donata Henkel (19) und Celina Stitz (19) aus Erfurt zeigen in ihrem Forschungsprojekt, dass der 3-D-Biodruck für die Züchtung von Knorpelgewebe der menschlichen Ohrmuschel nutzbar ist. Mithilfe eines Smartphones können sie eine Ohrmuschel anatomisch genau scannen und anschließend mit zellhaltigen Biotinten dreidimensional modellieren. Marik Müller (18) aus Potsdam entwickelte eine innovative Methode, die das Antibiotikum Florfenicol spaltet und inaktiviert, bevor Reste davon über Abfälle oder Abwasser in die Umwelt gelangen. So wird das Risiko der Entstehung resistenter Keime reduziert.
Helen Hauck (19) aus Radolfzell extrahierte die Inhaltsstoffe der Blätter des Indischen Springkrauts und entdeckte so die darin enthaltene Substanz 2M-NQ. Sie könnte künftig als Basis für ein biochemisches Spritzmittel dienen, um den weitverbreiteten Buchsbaumzünsler, einen Pflanzenschädling, wirksam zu bekämpfen. Nikola Ristic (19) aus Leipzig optimierte ein wissenschaftliches Computerprogramm, um Dichte und innere Struktur von Molekülen und deren Hohlräumen berechnen und visualisieren zu können. Mit seinem Webtool analysierte der Jungforscher rund 160 000 Proteine und RNA-Moleküle. Leonard Münchenbach (17) und Leo Neff (18) aus Emmendingen untersuchten das Flugverhalten von Konfetti. Die beiden fanden unter anderem eine Formel, mit der sich beschreiben lässt, wie schnell Papierstreifen verschiedener Form und Größe in einer Phase des freien Falls rotieren.
Maximilian Dorzweiler (16) und Jan Dajnec (16) aus Saarlouis befassten sich mit einem verblüffenden optischen Effekt. Streift ein Laserstrahl eine Seifenblase, wird er in Dutzende feinere Strahlen aufgespalten. Unter anderem mithilfe einer selbst konstruierten Apparatur können sie solche Lichteffekte selbst erzeugen. Amon Schuman (17) aus Berlin präsentiert sein Konzept zur Optimierung üblicher Verfahren der Wetterdatenmessung. Zum einen setzt er auf die umweltschonende Wiederverwendung gelandeter Wetterballons, zum anderen entwickelte er eine eigene Sonde, die extrem leicht ist und mit Solarstrom betrieben wird. Isabell Seibel (17) und Melina Reckermann (17) aus Tuttlingen untersuchten, ob die Durchwachsene Silphie eine ökologisch vorteilhafte Alternative zu Mais darstellt. Dazu verglichen sie die Auswirkungen beider Nutzpflanzen auf Boden und Wasserhaushalt.