Vier aktuelle Bundessiegerinnen und Bundessieger von Jugend forscht gehen ab kommenden Montag, 9. September, für Deutschland beim 35. European Union Contest for Young Scientists (EUCYS) an den Start. Das Gipfeltreffen der besten Nachwuchstalente in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) Europas findet vom 9. bis 14. September 2024 am Sitz des Polnischen Nationalen Rundfunk-Sinfonieorchesters in Kattowitz statt. An dem Wettbewerb in der europäischen Wissenschaftsstadt 2024 nehmen 146 Jungforscherinnen und Jungforscher zwischen 14 und 20 Jahren aus fast 40 Ländern teil. In zehn Wettbewerbskategorien präsentieren sie 94 herausragende Forschungsprojekte, die von einer Jury aus internationalen Expertinnen und Experten bewertet werden.

Die deutschen Teilnehmenden qualifizierten sich im Mai 2024 beim Jugend forscht Bundesfinale in Heilbronn für den diesjährigen EU-Wettbewerb: Bundessiegerin Maja Leber (16) und Bundessieger Julius Gutjahr (17) vom Goethe-Gymnasium Emmendingen befassten sich in ihrem Physik-Projekt mit sogenannten Antibubbles. Das sind von einer sehr dünnen Luftschicht umschlossene Wasserblasen in Seifenwasser. Deren Entstehung untersuchten und optimierten die Gewinnerin und der Gewinner des Preises des Bundeskanzlers für die originellste Arbeit mittels eigener Versuchsaufbauten systematisch. Zudem beschrieben sie die physikalischen Eigenschaften der Antibubbles mit mathematischen Methoden. Neu dabei war die Modellierung der faszinierenden Oszillation der Bubbles, ähnlich der von Seifenblasen in Luft.

Exoplaneten sind Planeten außerhalb unseres Sonnensystems. Anna Maria Weiß (18) vom Einstein-Gymnasium in Neuenhagen bei Berlin zeigte, dass das Objekt TOI1147b ein Exoplanet ist, der in einer elliptischen Umlaufbahn seinen Mutterstern umkreist. Neben dem Nachweis mit Weltraumteleskopen charakterisierte sie seine inneren Eigenschaften und fand heraus, dass es sich bei dem nicht bewohnbaren TOI1147b um einen „Hot Jupiter“ handelt. Diese Exoplaneten besitzen eine ähnliche Masse und Größe wie der Jupiter, weisen aber eine deutlich höhere Oberflächentemperatur auf. Die Jungforscherin errang den Bundessieg im Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften.

Beim EUCYS dabei ist auch Ediz Osman (20) vom Dürer-Gymnasium Nürnberg. In seinem Projekt beschäftigte sich der Bundessieger im Fachgebiet Technik mit Senkrechtstartern. Das sind Flugzeuge, die wie Helikopter senkrecht abheben und in der Luft in den Horizontalflug übergehen. Der Jungforscher entwickelte ein innovatives Senkrechtstarterkonzept für zivile Zwecke. Basis sind vier Triebwerke. Durch trickreiche Kombination erzeugen sie sowohl einen Aufwärts- als auch einen Vorwärtsschub. Einige Komponenten des Konzepts erprobte der Jungforscher bereits an einem Modell.

Die Preisverleihung findet am Freitag, 13. September, um 14 Uhr im Schlesischen Museum in Kattowitz statt und wird per Livestream übertragen. Der European Union Contest for Young Scientists wird von der Europäischen Kommission veranstaltet. Ziel ist die Förderung des wissenschaftlichen Austausches und der internationalen Zusammenarbeit zwischen jungen Forschenden.