Victoria Haller

Name: Victoria Haller
Alter: 15
Schule: Maximilian-von-Montgelas-Gymnasium Vilsbiburg
Ort: Vilsbiburg
Fachgebiet: Biologie
Regionalwettbewerb: Niederbayern
Thema: E-Zigarette und Zigarette im Vergleich: Was sagen Lunge und Körper?

Projektbeschreibung

Mehrmals täglich sehe ich meinen Nachbarn vor dem Haus seine Zigarette rauchen. Weiß er denn nicht, dass Tabakkonsum den Körper schädigt und es mit der E-Zigarette laut Medien eine gesunde und schmackhafte Alternative gibt? Doch kann man der Werbung trauen?
Ich wollte herausfinden, was Dampfen einer E-Zigarette im Vergleich zum Rauchen einer Tabakzigarette kurzfristig im Körper und vor allem an der Lunge bewirkt.

Für meine Untersuchung stellten sich zehn Raucher zur Verfügung, die zunächst elf Züge einer einheitlichen konventionellen Zigarette rauchten und nach einer Pause elf Züge nikotinhaltiges Liquid dampften. Verschiedene Körperreaktionen wurden an definierten Zeitpunkten vor und nach dem Rauchen und Dampfen apparativ gemessen. Der FEV1-Wert (Forciertes exspiratorisches Einsekundenvolumen) wurde stellvertretend für die Veränderung der Lungenfunktion mit einem Spirometriegerät bestimmt, der Blutdruck mit einem Handgelenks-blutdruckmessgerät, die Herzfrequenz und die Sauerstoffsättigung mit einem Pulsoxymeter. Außerdem wurde durch einen Fragebogen das körperliche Befinden ermittelt und um ein Urteil gebeten, ob die E-Zigarette für den jeweiligen Probanden in Zukunft eine Alternative zur herkömmlichen Zigarette darstellt.
Die Ergebnisse der spirometrischen Untersuchungen zeigen, dass die Lunge auf die Fremd-körper „Rauch“ und „Dampf“ zunächst ähnlich stark reagiert. Der Effekt hält aber unter-schiedlich lange an, wofür neben den verschiedenen Inhaltsstoffen des Tabaks (u.a. Teer) und des Liquids (Propylenglykol und Glycerin) vor allem der Wirkungsort entscheidend ist. Der inhalierte Rauch kann tiefer in die unteren Luftwege gelangen und dort vorort eine Verengung der Bronchien bewirken (FEV1 erst nach 60 min normal). Der Dampf führt hingegen schon im Rachenraum (obere Luftwege) zu reflektorischem Husten und kurzfristiger Schutzreaktion der unteren Luftwege in Form von Verengung (FEV1 nach 30 min normal).

Die Reaktionen der Herzfrequenz, des Blutdrucks und der Sauerstoffsättigung fallen beim Rauch- und Dampfversuch ähnlich aus, sind in der Ausprägung beim Rauchen aber extremer. Dieser Unterschied dürfte zum einen mit der aufgenommenen Nikotinmenge zusam-menhängen, zum anderen damit, dass im Tabak und Liquid unterschiedliche Nikotinformen vorliegen: ungebundenes = reaktionsfreudiges Nikotin im Tabak, aber gebundenes Nikotin im Liquid.
Das abschließende Urteil der Probanden war eindeutig: Lieber Rauchen als Dampfen!