Name: | Larissa Roth |
Alter: | 17 |
Schule: | Hanns-Seidel-Gymnasium Hösbach |
Ort: | Rothenbuch |
Fachgebiet: | Chemie |
Regionalwettbewerb: | Unterfranken |
Forschergruppe: | <a href="/?id=119">Levin Winzinger</a>, <a href="/?id=116">Felicitas Kaplar</a> |
Thema: | Grüne Olefine aus nachwachsenden Rohstoffen: Perspektiven für das Nacherdölzeitalter |
"Wir haben ein Verfahren optimiert, das momentan als das aussichtsreichste gilt, um Ethen und Propen nicht aus Erdöl, sondern aus nachwachsenden Rohstoffen zu gewinnen. Ethen ist zurzeit die bedeutendste Grundchemikalie in der industriellen Chemie. Aus ihr werden in komplexen Wertschöpfungsketten wichtige Massenprodukte hergestellt, die Bestandteil unseres täglichen Lebens sind, z. B. Kunststoffe, Farbstoffe, Textilien, Waschmittel und Klebstoffe. Rund 30 % aller Petrochemikalien stammen vom Ethen ab. Ethen ist quasi ein Mitbegründer unseres heutigen Wohlstandes.
Wenn uns das Erdöl ausgeht, müssten wir auf Ethen verzichten und das wäre mit starken Einbußen unserer Lebensqualität verbunden. Nach Einschätzung von Experten sollte dies in 40 bis 70 Jahren der Fall sein. Es ist also höchste Zeit, das „schwarze Gold“ durch „grünes Gold“, also durch Biomasse zu ersetzen. Durch Cracken von Glycerin, einem chemischen Bestandteil aller pflanzlichen Öle und tierischen Fette, gewinnen wir bei 700 °C mit einem speziellen Katalysator Ethen und Propen und übertreffen die in der Literatur beschriebenen Ausbeuten um das 3-fache.
Der eigentliche Höhepunkt unserer Arbeit ist die Erkenntnis, dass man dieses Verfahren auch auf pflanzliche Öle in ihrer nativen Form übertragen kann. Man muss sie also gar nicht erst umwandeln, um Ethen und Propen zu bekommen. Es gelang uns, die bedeutendsten grünen Olefine direkt aus Pflanzenölen in guten Ausbeuten durch katalytisches Cracken zu gewinnen. Unseres Wissens hat das noch niemand auf diesem Wege und mit dieser Effizienz vor uns geschafft."