Mit Rosmarin, Totholz und Mikroorganismen zum Erfolg

14 MINT-Talente aus Bayern qualifizieren sich für das 59. Bundesfinale von Deutschlands bekanntestem Nachwuchswettbewerb

Gleich zwei Landessiege gab es im Fachgebiet Arbeitswelt. Valentin Schwer (18) vom Gymnasium Buchloe konnte zeigen, dass der optimale Mahlgrad einer Kaffeebohne von ihrer Dichte abhängt. Diese wird beeinflusst durch poröse Strukturen mit Gaseinschlüssen, die bei der Röstung entstehen und zu einer vergrößerten Oberfläche der Kaffeepartikel führen. Ebenfalls in diesem Fachgebiet erfolgreich war Dominik Limmer (21) von der Flottweg SE in Vilsbiburg. Er entwickelte ein einfaches, kostengünstiges und dennoch präzises Verfahren zur Bestimmung des sogenannten Elastizitätsmoduls, das ist ein zentraler Materialkennwert aus der Werkstofftechnik.

Landessieger im Fachgebiet Biologie wurde Jonas Baumann vom Aventinus-Gymnasium Burghausen. Der 17-Jährige ging der Frage nach, welche noch unerforschten Nutzungsmöglichkeiten es für Rosmarin geben könnte. Dafür erprobte er neue Einsatzfelder der pflanzlichen Inhaltsstoffe im Labor. Im Fachgebiet Chemie konnten Elisabeth Fischermann (15) und Tom Kreßbach (16) vom Julius-Echter-Gymnasium Elsenfeld die Jury überzeugen. Die beiden nutzten die zwischen Blauphasen oszillierende sogenannte Briggs-Rausch-Reaktion, um das antioxidative Potenzial von verschiedenen Tee- und Kaffeesorten, Rotweinen und Obst zu bestimmen.

Mithilfe des Verfahrens der Probekreise bestimmte Jule Graß vom Gymnasium Burgkunstadt das Totholzvolumen innerhalb verschiedener Waldeigentumsformen. Dabei wurden große Unterschiede sichtbar, wobei – verglichen mit Privat- und Kommunalwald – im Staatswald mit Abstand am meisten Totholz zu finden war. Die 19-Jährige siegte im Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften. Mathematik/Informatik-Landessieger Finn Rudolph (18) von der Universität Bonn befasste sich mit Pollards Rho-Methode, das ist einer der schnellsten Algorithmen zur Faktorisierung kleiner Zahlen. Dabei untersuchte er, wie ein Parameter k zur Implementierung des Algorithmus am besten gewählt wird.

Anton Bernotat (17), Julia Mühlbacher (17) und Lena Keil (16) vom Chiemgau-Gymnasium in Traunstein errangen den Landessieg im Fachgebiet Physik. Sie erforschten, warum kugelförmige Magnete auf Kurvenbahnen rollen, und fanden heraus, dass dafür neben weiteren Faktoren vor allem eine Wechselwirkung der Magnetkugel mit dem Erdmagnetfeld ursächlich ist. Technik-Landessieger wurde Ediz Osman (19) vom Dürer-Gymnasium Nürnberg. Der Jungforscher entwickelte ein senkrecht startendes und landendes Modelfluggerät. Es ist emissionsfrei und funktioniert bei hohen Geschwindigkeiten deutlich effizienter als vergleichbare, derzeit verfügbare Luftfahrzeuge. Mit dem Landessieg für das beste interdisziplinäre Projekt wurden Jonas Fröhlich (16), Felix Lober (17) und Kaan Uçar (17) vom Leibniz-Gymnasium Altdorf ausgezeichnet. Am Universitätsklinikum Erlangen erarbeiteten die drei verschiedene Ansätze, um Plastikabfälle mithilfe von Mikroorganismen schneller abzubauen.

Nach den Landeswettbewerben im März und April findet das 59. Bundesfinale vom 30. Mai bis 2. Juni 2024 in Heilbronn statt. Gemeinsame Ausrichter sind die Stiftung Jugend forscht e. V. und das Science Center experimenta.

Hier finden Sie alle Siegerinnen und Sieger in der Übersicht.